Rad am Ring gehört zu den größten und schönsten Radsportveranstaltungen Deutschlands. Fuchsröhre, Hatzenbach, die Hohe Acht – all das, was für Motorsportfans wie Musik in den Ohren klingt, gehört an einem Wochenende im Jahr den Rennradfahrern, die dort ein 24-Stunden-Rennen austragen. Wir hatten in der Redaktion des ROADBIKE-Magazins die Idee, Leser zu suchen, die zwei Viererteams bilden sollten, um gegeneinander anzutreten – eines mit mir als Kapitän, das andere mit Timo Glock, früherer Formel-1-Pilot und einer der besten Autorennfahrer Deutschlands.
Wir hatten Spaß – und merkten schnell, dass unsere beiden Teams mit all ihren Stärken und Schwächen nahezu identisch schnell waren. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das trotz widrigster Wetterbedingungen erfüllt von Ehrgeiz, Spannung und Motivation war. Mitten in der Nacht allerdings wurde das Wetter von Minute zu Minute schlechter. Als schließlich ein Gewitter mit Sturm aufzog, brach die Rennleitung den Wettkampf ab.
In den frühen Morgenstunden, als das Wetter sich beruhigt hatte und das Rennen wiederaufgenommen wurde, hisste Timo Glock allerdings die weiße Fahne. „Das ist mir zu heikel“, sagte er im Hinblick auf berufliche Rennfahrerverpflichtungen und die Gefahr eines Sturzes oder einer Erkältung. Und irgendwie war niemand in seinem Team so richtig unglücklich über diese Entscheidung.
Nach der Unterbrechung hat es sich ohnehin nicht mehr wie ein richtiges Radrennen angefühlt. 24-Stunden-Rennen leben schließlich von der Atmosphäre, rund um die Uhr durchzufahren. Eines allerdings ist uns Timo Glock bislang schuldig geblieben – mit ihm im Auto über den Nürburgring zu fahren. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass er sein Versprechen irgendwann noch wahrmacht.