Fernfahrten – so heißen in Rennradfahrerkreisen organisierte Gruppenreisen in aller Herren Länder. Offen gestanden mag ich diese Art von Urlaub nur begrenzt. Wenn alles organisiert ist, wenn es ein Programm gibt, an das sich alle halten müssen und wenn ich nicht frühstücken kann, wann ich will. Mit dem Rennrad aber alleine nach Kuba zu reisen, wäre eine komplizierte Idee. Deshalb hat mich mein Freund Marcel Iseli von Hürzeler Bicycle Holidays dazu überredet, mit ihm und seiner Gruppe Kuba zu bereisen.
Marcel organisiert solche Reisen schon seit Jahren und war schon x-Mal auf Kuba. Er spricht fließend spanisch, kennt sich aus und weiß, wo es abseits des Massentourismus spannend wird. Gestartet sind wir in Varadero im All-Inclusive-Hotel. Aber als wir von da aus weggefahren sind, waren wir schnell weg vom Luxus. Auf Straßen fanden wir kratertiefe Schlaglöcher und Pferdegespanne. In Ortschaften fanden wir Armut und Leid. In unseren Unterkünften fanden wir zahlreiche ungebetene tierische Begleiter. Aber überall fanden wir ausgesprochen viel Herzlichkeit.
Marcel führte uns in Hinterhofrestaurants mit großartiger Gastfreundschaft und in Havanna in die eine oder andere Bar – zu Mojito und Cohiba. Und – à propos Cohiba – auch in eine Zigarrenmanufaktur. Trotz strengsten Verbots, haben uns die Arbeiter dort an jeder Ecke ihre Zigarren unter der Hand zum Verkauf angeboten. Die Zollbeamten vor dem Rückflug waren aber so ziemlich genau so scharf darauf, uns diese wieder abzunehmen …
Hier geht’s zu meiner Reportage, die im Magazin ROADBIKE, Ausgabe 3/2011, veröffentlicht wurde.