Ich glaube, Helen Butters, Frances Davies, Janette Benaddi und Niki Doeg, haben nicht einmal ansatzweise Ahnung davon, wie cool ich sie finde – und das war schon so, bevor wir uns im Januar 2018 in Leeds persönlich kennengelernt haben. Mit dem Ruderboot über den Atlantik zu fahren, gute Jobs aufzugeben, für eine gewisse Zeit ihre Familien (sogar über Weihnachten) hinter sich zu lassen und sich auf engstem Raum auf hohe See zu begeben und zu wissen, dass es durchaus ein, zwei Tage dauern kann, bis im Notfall Hilfe kommt – all das ist weit entfernt von den landläufigen Vorstellungen, sich mal aus der „Komfortzone“ zu bewegen.
Und irgendwie scheint es, als empfänden die vier Frauen es als nicht sonderlich aufsehenerregend, was sie da gemacht haben. Obwohl es das definitiv war. Essen? Aus Tüten. Schlafen? Nie länger als 90 Minuten am Stück und auf engstem Raum. Wellen? Bis zu zwölf Meter hoch. Toilette? Plastikeimer. Luxus? Ein bisschen Mango-Gin für Weihnachten. Stattdessen Verletzungen, Seekrankheit und zu allem Überfluss auch noch ein heftiger Hurrikan unterwegs. „Wir haben keinen Moment bereut“, sagen Helen, Frances, Janette und Niki heute. Und: „Wir sind als gute Freundinnen losgefahren und wollten als gute Freundinnen ankommen.“ Heute ist ihre Verbindung intensiver denn je, sie zehren immer noch von ihrer gemeinsamen Erfahrung auf dem Atlantik. Und sie haben ihre Erlebnisse in einem Buch festgehalten. „Four Mums in a Boat“ heißt es. Ich finde, es sind verdammt coole Mums!
Hier gehts zu meiner Reportage, die im Magazin LIMITS, Ausgabe 1/2018, und in den Badischen Neuesten Nachrichten vom 14. April 2018 veröffentlicht wurde.